PflegeFaktisch mit Francesca
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Integrationsmanagement – Was sollte beachtet werden?
Internationale Fachkräfte, Integrations- und Diversity-Management, Rassismus und Diskriminierung sind Schlagwörter, die mir aktuell regelmäßig in der Fachpresse begegnen. Seit 2022 werde das Beschäftigungswachstum in der Pflege ausschließlich von internationalen Personen getragen, so heißt es in aktuellen Studien des statistischen Bundesamtes. Mich persönlich interessiert der Einfluss einer steigenden Multikulturalität auf den beruflichen Alltag, sodass ich mich umso mehr freue, in dieser Podcast-Folge Dr. Jenni Winterhage und Gunhild Busch begrüßen zu dürfen. Beide sind ausgewiesene Expertinnen in der Organisationsberatung und beschäftigen sich mit der Integration von internationalen Fachkräften in den Einrichtungen.
Interkulturelle Kompetenzen – eine veraltete Definition?
Bei der Vorbereitung und Recherche bin ich immer wieder über den Begriff „Interkulturelle Kompetenzen“ gestolpert und habe mich gefragt, was dies eigentlich bedeutet und wie ich mir interkulturelle Kompetenzen aneignen kann? Aus diesem Grund frage ich Jenni im Podcast nach ihrer Definition.
Der Begriff der interkulturellen Kompetenz stehe bereits seit einigen Jahren immer stärker in der Kritik. Menschen, die bereits in zweiter oder dritter Generation in Deutschland leben und aufgewachsen sind argumentieren dahingehend, dass man keine interkulturelle Kompetenz brauche, nur weil man vielleicht anders aussehe oder anderen Namen trage. Was für eine andere Kultur solle das denn sein? Zum anderen erwecke der Begriff „Interkulturell“ den Eindruck, es gebe eine fest definierte Kultur und dazwischen es einen Austausch. Dabei sollte man kompetent agieren. Kulturen sind dennoch auch immer irgendwie ein „waberndes Etwas“ und fluide.
Spricht man heutzutage über interkulturelle Kompetenzen im engeren Sinne, dann sind eher landesspezifische Kenntnisse und Gepflogenheiten gemeint. Beispielsweise, dass bestimmte Gesten in einem anderen kulturellen Kontext unterschiedliche Bedeutungen haben. Daher wird im Integrationsmanagement von „Diversitätskompetenzen“ gesprochen.
Diversitätskompetenzen bei Pflegekräften
Diversitätskompetenzen ermöglichen eine deutlich differenziertere Betrachtung. Die beiden Expertinnen empfehlen daher, diese beispielsweise schon beim Einstellungsgespräch mit abzufragen. In erster Linie gehe es darum festzustellen, ob die Pflegeperson oder BewerberInnen ein Verständnis von Vielfalt und Diversität haben. Liegen je nach Position bereits Kenntnisse über rechtliche oder zentrale Grundlagen vor oder hat die Person bereits Erfahrungen mit Diskriminierung sammeln müssen bzw. entwickelt die Person eine Sensibilität und ein Bewusstsein für die vielfältigen Themen? Eine weitere Kompetenz, die in diesem Zusammenhang genannt werden kann, sei die Ambiguitätskompetenz – sprich die Fähigkeit mit Situationen umgehen zu können, die nicht eindeutig sind.
Integrationsmanagement kostet Zeit
organisieren in guter Absicht entsprechenden Wohnraum für ihre ausländischen Pflegekräfte. Dies führe oftmals nicht zu einer Integration, sondern eher zu einer Abschottung. Die Personen sind weiterhin nur unter sich und kommunizieren in ihrer Landessprache untereinander. Knapp 70 % der Pflegekräfte seien so wieder zurück in ihr Heimatland gegangen. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass ein gutes Integrationsmanagement komplex und zeitintensiv ist.
Integrationsmanagement praktisch gedacht:
- Integrationsmanagement sollte ein langfristiger und bewusst gestalteter, proaktiver Prozess sein.
- Es empfiehlt sich eine soziale Begleitung oder ein Coaching, was auch das Privatleben mit einbezieht.
- Die zeitliche Komponente darf nicht unterschätzt werden.
- Einer der wichtigen Bausteine ist die Sprache, sich unter- und miteinander auszutauschen ist unausweichlich.
- Es braucht Zeit für ein gemeinsames Kennenlernen zwischen den Pflegekräften und den unterschiedlichen Nationalitäten.
Welche Tipps und Tricks Jenni und Gunhild noch vorbereitet haben und wie wichtig die Auseinandersetzung mit dem Thema Vielfalt ist, dass erfahrt Ihr am besten selbst im Podcast. Wenn Ihr jetzt neugierig geworden seid, dann hört doch gerne in die aktuellen Folgen rein und besucht uns auf unserem YouTube-Kanal. Dort könnt Ihr auch gerne Fragen, Anregungen und Feedback in den Kommentaren dalassen. In diesem Sinne, einfach weiter PflegeFaktisch hören.
Eure Francesca
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